Kulturdenkmal in Bremen-Kattenturm, Bremen Obervieland
Siedlung Auf dem Beginenlande
Kulturdenkmal der Stadt Bremen
Auf dem Beginenlande 4, 6, 8, 10, 12, 14, 16, 18, 20, 22, 24, 26, 28, 30, 32, 34, 36, 38, 40, 42, 44, 46, 48, 50, 52, 54, 56, 58, 60, 62, 64, 66, 68, 70, 72, 74, 76, 78, 80, 82, 84, 86, 88, 90, 92, 5, 7, 9, 11, 13, 15, 17, 19, 21, 23, 25, 27, 29, 31, 33, 35, 37, 39, 41, 43, 45, 47, 49, 51, 53, 55, 57, 59, 61, 63, 65, 67, 69, 71, 73, 75, 77, 79, 81, 83, 85, 87, 89, 91
28277 Bremen
Siedlung Auf dem Beginenlande: Hintergrund und Geschichte
Im Jahr 2018 wurde die Siedlung "Auf dem Beginenlande 4-92" in die Liste der Bremer Denkmäler aufgenommen. Die ehemalige Wohnsiedlung für Mitarbeiter der Focke-Wulf-Flugzeugbau AG liegt in Nord-Süd-Richtung zwischen Arsterdamm und der Theodor-Billroth-Straße in Bremen-Kattenturm,
Zu ihr gehören zahlreiche Siedlungsbauten, es waren die ersten Gebäude der 1938 gegründeten Bremischen Bau- und Siedlungsgesellschaft mbH (BREBAU). Die 39 Häuser mit zusammengenommen 389 Mietwohnungen waren Teil des nationalsozialistischen "Vierjahresplans zur Sicherstellung der Arbeitskräfte", in diesem Sinne "vom Reich geförderte Volkswohnungen" und ausdrücklich "für die Belegschaft der Focke-Wulf-Flugzeugbau-AG bestimmt".
Die Straße Auf dem Beginenlande erinnert baulich vielleicht zuerst an eine Straße, wie sie auch in Gröpelingen in den früheren Wohnsiedlungen der Werfsarbeiter hätte entstehen können.
Der Name der Straße erinnert an mittelalterliche Frauengemeinschaften. Die Beginen waren unabhängige, selbständige Frauen, die weder heiraten noch in ein Kloster eintreten wollten. Sie wohnten in Gemeinschaften mehrerer Frauen und teilten alles miteinander. Die Beginen unterstanden keiner kirchlichen Hierachie und keinem Orden. Sie organisierten ihr Leben und ihre Gemeinschaft selbst, sie arbeiteten und legten Geld zusammen.
Die Errichtung der Siedlung, wie sie heute erhalten ist, erfolgte während des Zweiten Weltkrieges in zwei Bauabschnitten in den Jahren 1939 bis 1941. Der Bau war damals nur möglich, weil der Bedarf an Eisen, Holz und Zement durch Kontingente des Reichsluftfahrtministeriums gesichert war. Die Gestaltung der in 19 Blöcken zusammengefassten Häuser ist bemerkenswert variantenreich und zugleich aber auch stringent in einem Baustil entworfen, der während des Nationalsozialismus als heimatverbunden und norddeutsch galt und der bis heute, trotz einiger Veränderungen, ein einheitliches Erscheinungsbild erzeugt.